Paradox Museum Paris - So verrückt kann Museum mit Kindern sein
Wer mit Kindern eine Millionenstadt wie Paris erkunden will, braucht ein bisschen Planung und -ganz wichtig- ein abwechslungsreiches Programm. Sightseeing-Marathons und Stadtspaziergänge mögen Eltern noch spannend finden, aber spätestens nach der dritten Kirche verlieren unsere Kinder die Geduld. Damit der Familienurlaub für alle entspannt bleibt, lohnt es sich, auch spielerische Erlebnisse in den Reiseplan einzubauen.
Unser komplettes Programm von 4 Tagen Paris findet ihr hier: Familienurlaub mit Kindern in Paris.
Falls eure Kinder also stundenlange Spaziergänge an der Seine eher langweilig finden, haben wir einen tollen Tipp für euch: das Paradox Museum Paris. Ein interaktives Mitmach-Museum, das wir so noch nie erlebt haben. Das aber mit seiner Atmosphäre zum Staunen, Lachen und Ausprobieren einlädt.
Und dabei liegt es auch noch super zentral - gleich um die Ecke der Opéra Garnier und den Galeries Lafayette. Für uns war das die perfekte Kombi. Erst haben wir den Prunk der Oper bestaunt und direkt im Anschluss ging's ins Museum der Illusionen.
Was ist das Paradox Museum überhaupt?
Das Paradox-Museum ist eine interaktive Erlebnisausstellung, die sich ganz dem Thema optische Täuschungen, Illusionen und Perspektivwechsel widmet. Hier könnt ihr eintauchen in eine Welt voller Spiegelkabinette, schiefer Böden, schwebender Objekte und "unmöglicher" Räume.
Ihr lauft durch verschiedenste Räume, in denen die Realität plötzlich auf den Kopf gestellt wird. Mal scheint man zu schweben, mal schrumpft man zum Zwerg oder wird zum Riesen und mal kann man sogar fast komplett verschwinden. Eine Mischung aus Mitmachstationen, Spiegelwelten und verblüffenden Räumen macht den Besuch zu einem echten Familienabenteuer.
Und: Das Ganze ist nicht nur ein Ort zum Staunen, sondern auch ein Ort voller magischer Fotospots. Überall findet ihr Stationen, bei denen ihr lustige, überraschende oder absolut unmögliche Fotos machen könnt. Fotos, bei denen die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwimmen. Ideal für Familien und auch ganz besonders für Teenager, die etwas zum Staunen UND für den Insta-Feed brauchen.
Unser Besuch - so lief's ab
Wir waren an einem Freitagnachmittag dort. Nach dem Mittagessen haben wir zuerst die Opéra Garnier besucht und sind anschließend ins Museum gelaufen. Der Ablauf war für uns perfekt - erst etwas Sightseeing und zum Tagesabschluss noch ein Programmpunkt, von dem wir wussten, dass er den Kindern gefallen wird. Für die Ferienzeit im Hochsommer war es zwar gut besucht, aber nicht unangenehm überfüllt. Bei Regen oder an kälteren Tagen kann es natürlich auch voller werden.
Da wir den GoCity-Pass genutzt haben, brauchten wir keine vorherige Online-Reservierung. Das war sehr unkompliziert. Wer ohne Pass unterwegs ist, sollte aber auf jeden Fall vorab Tickets online buchen, da der Eintritt limitiert in festen Zeitfenstern erfolgt. Nach einem freundlichen Empfang und einer kurzen Einweisung, insbesondere zu den Foto-Spots, ging's auch schon los.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnt ihr übrigens gar nicht verfehlen. Ihr erkennt sie ganz leicht an ihren Overalls im Paradox-Museum-Design. Wirklich sympathisch und passend zum Gesamtkonzept.
Die empfohlene Besuchszeit liegt bei etwa 90 Minuten. Ihr bewegt euch auf einem Rundweg quer durch das Gebäude, ein Zurückgehen ist nicht vorgesehen. Lasst euch also Zeit. Gerade wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, lohntes sich also in den einzelnen Räumen wirklich alles auszuprobieren und auch mal zu beobachten, was andere Familien so machen.
An einigen Fotospots gab es Wartezeiten, da meist nur eine Familie gleichzeitig ein Foto machen kann. Und manchmal hätten wir uns auch etwas mehr Erklärungen zu den Illusionen gewünscht - gerade um sie den Kindern besser verständlich zu machen. Hier merkt man, dass das Museum sehr stark auf den Fotofaktor setzt.
Die Highlights - unsere Lieblingsstationen
Einer
unserer Lieblingsräume war definitiv der Raum mit der Balkonszene. Einer
klettert an der Fassade hoch und ein anderer streckt sich ihm vom Balkon aus entgegen. Wie ein kleiner Romeo-und-Julia-Moment mitten in Paris. Das
haben wir in verschiedenen Kombinationen ausprobiert und hätten
sicherlich noch mehr Zeit dort verbracht, wenn nicht die
nächste Gruppe schon gewartet hätte.
G.
(8): Das war cool, weil es da so viele
optische Täuschungen gab. Zum Beispiel eine Röhre, wo ein Gang
durchführte, also so eine kleine Brücke durch einen Tunnel und der
Tunnel drumherum hat sich gedreht. Und da hat es sich so angefühlt, als
würde sich die Brücke drehen und nicht der Tunnel. Und dann gab's da
noch so eine optische Täuschung mit Spiegeln, wo sich Mama und Papa
gegenüberstanden und gemischt wurden. An einer Stelle war ein Spiegel,
wo man sich mit einer Hälfte hinter einer Wand versteckt hat und das
dann lustig aussah.
M.
(6): Da gab's ein
Spiegelkabinett, da haben wir uns aber nicht verlaufen. Naja, ich bin
manchmal in die Sackgasse gelaufen. Da gab es auch einen Raum, wo nur
Spiegel waren, das war der unendliche Raum. Da konnte man sich UNENDLICH
sehen. Und weißt du, was es da noch gab, das war ganz cool, richtig
cool sogar, wenn man aus dem unendlichen Raum rauswollte, da gab's so
eine Tür, die war ganz versteckt. Denn es gab keine Türklinke. Die Tür
haben wir nur an den Ritzen erkannt.
Und nicht zu vergessen: das Süßigkeitengeschäft durch das man die Ausstellung wieder verlässt. Im Hans und Gretel könnt ihr euch nicht nur einen Lieblingsmix an losen Gummibärchen aller Art zusammenstellen, ihr könnt euch nach dem aufregenden Besuch auch mit einem kleinen Imbiss stärken. Hier gibt es unter anderem Waffeln, Baumstriezel oder Eis. Der ganze Laden duftet wie frisch aus dem Märchenbuch entsprungen und es war einfach himmlisch für uns kleine und große Naschkatzen.
Wichtige Infos für Familien
Dauer des Besuchs
Ihr solltet mindestens eine Stunde für euren Besuch einplanen. Je nach Besucherandrang kann es auch länger dauern. Es gibt keine klassischen Pausenräume, aber ruhigere Bereiche ohne Fotospots, in denen man kurz durchatmen kann. Die Strecke ist nur einmalig begehbar, das heißt ihr kommt nicht mehr ohne Weiteres zurück zu früheren Stationen.
Das Paradox Museum selbst gibt die Aufenthaltsdauer mit ca. 80 Minuten an.
Tickets & Preise
- Erwachsene ab 18 Jahren: 27,50€
- Ermäßigt (Kinder ab 4 Jahren, Studierende, Senioren und Seniorinnen, Arbeitssuchende, Menschen mit Behinderung): 22,50€
- Kinder unter 4 Jahren: kostenlos
- Familienpaket für 4 Personen (2 Erw. + 2 Kinder oder 1 Erw. + 3 Kinder): 90€
- VIP-Ticket (Zugang zum beliebten Schwerelosigkeitsraum & flexible Zeit am reservierten Tag): +6€ pro Person
Wir empfehlen euch auf jeden Fall das Ticket vorab online zu reservieren, da nur bestimmte Kontingente pro Zeitfenster vorhanden sind. Die Slots starten alle 15 Minuten und können bis zu 2h vor der geplanten Zeit kostenlos vorbehaltlich der Verfügbarkeit geändert werden.
Das Museum ist in mehreren Touristenpässen für Paris enthalten: unter anderem im Go City Paris Pass, The Paris Pass und Paris City Pass.
Altersempfehlung
Offiziell ist das Museum für alle Altersgruppen geeignet. Wir empfehlen das Museum für Kinder ab ca. 6 Jahren. Sie haben schon genug Vorstellungskraft, um die Illusionen zu verstehen und finden viele Installationen spannend. Viel Spaß bieten auch die witzigen Familienfotos.
Jüngere Kinder könnten visuell überfordert sein. Da müsst ihr vorher überlegen wie viel Lärm, Helligkeit und visuelle Reize für eure Kinder möglich sind. Jugendliche hingegen werden das Museum lieben. Nicht nur wegen der Effekte, sondern auch wegen der Fotomotive.
Wichtig: Jugendliche unter 16 Jahren müssen von einer Erwachsenen Person begleitet werden, die mindestens 18 Jahre alt ist.
Ausstattung / Kinderfreundlichkeit
Direkt nach der Einweisung habt ihr die Möglichkeit euren Rucksack in einem der kostenlosen Schließfächer zu verstauen. Dort gibt es auch Toiletten und Wickelmöglichkeiten.
Euren Kinderwagen solltet ihr nicht mit hineinnehmen, da ihr im Museum viele Treppen überwinden müsst. Es gibt zwar einen Aufzug, aber aufgrund des begrenzten Platzes empfehlen wir euch eine Babytrage.
Fotografieren ausdrücklich erwünscht
Das Fotografieren ist hier nicht nur gestattet, sondern ganz klar Teil des Museumkonzeptes. Es gibt richtige Fotospots mit klaren Anweisungen für das perfekt Bild - inklusive Markierungen für alle Beteiligten.
Ein Smartphone reicht dabei völlig aus, ihr müsst nicht eure Profi-Ausrüstung mitbringen. Zwischendurch sind immer mal wieder Mitarbeitende unterwegs, die Spiegel reinigen (Stichwort: kleine Fingerabdrücke) oder euch bei der Bedienung helfen, wenn etwas unklar ist.
Fazit: Lohnt sich das Paradox Museum mit Kindern?
Das Paradox Museum in Paris ist definitiv eine willkommene Abwechslung zum klassischen Sightseeing-Programm, besonders für Familien mit Kindern ab ca. 6 Jahren. Die interaktiven Illusionen und die vielen Fotomöglichkeiten sorgen für Unterhaltung und bieten einen spannenden Perspektivwechsel.
Allerdings ist der Besuch zeitlich überschaubar - etwa 60 bis 90 Minuten, je nachdem, wie viel Zeit man an den einzelnen Stationen verbringt. Für den Eintrittsprei von 27,50 Euro pro Erwachsenen und 22,50€ pro Kind ist das eine eher kurze Erlebnisdauer. Das Familienpaket ist zwar preislich günstiger, aber insgesamt bleibt das Paradox Museum im oberen Preissegment für vergleichbare Freizeitaktivitäten.
Wer großen Spaß an Fotomotiven mit visuellen Effekten hat und eine kurzweilige Pause vom Stadttrubel sucht, wird das Museum genießen. Für den Preis sollte man sich jedoch bewusst sein, dass es sich um eine eher schnelle, unterhaltsame Attraktion handelt und kein ganztägiges Erlebnis oder besonders umfangreiches Programm.
Ob wir das Museum auch besucht hätten, wenn wir den Go City Pass nicht gehabt hätten, kann ich gar nicht so genau sagen. Fest steht aber, dass das Museum vor allem bei den Kindern zu den absoluten Paris-Highlights zählt und wir einige wirklich coole Bilder mit nach Hause genommen haben.
Was den Kindern außerdem in Paris besonders viel Spaß gemacht hat, könnt ihr hier nachlesen: Pariser Touristenaktivitäten auf dem Kinder-Prüfstand.
📍Für alle, die's genau wissen wollen
Adresse: 38 Boulevard des Italiens, 75009 Paris
Anreise & Verkehr
- 100m von den Linien 3,7 und 8 - Haltestelle Opéra
- 250m von den Linien 8,9 - Haltestelle Richelieu-Drouot
- 250m von den RER Linien A und E - Haltestelle Havre-Caumartin
- erreichbar mit den Buslinien 21, 32, 45, 66, 68, 72 und 73
- nächstgelegenes Parkhaus: Meyerbeer Opera
Öffnungszeiten
- Sonntag - Freitag, 10:00 - 20:00 Uhr
- Samstag, 10:00 Uhr - 21:00 Uhr
- Letzter Einlass ist 2 Stunden vor Schließung
Webseite: Paradox Museum Paris






Liebe Lisa,
AntwortenLöschenMitmach-Museum klingt schon mal sehr gut! Sieht auch sehr abwechslungsreich und spannend aus. Das kann ich mir mit Kindern sehr gut vorstellen. Es gibt ja so einiges, was man ausprobieren kann. Herzlichen Dank für den Tipp.
Liebe Grüße
Renate
Hallo Renate, sehr gern. Vielen Dank für deine Nachricht :)
LöschenLiebe Grüße, Lisa
Liebe Lisa,
AntwortenLöschenein großartiger Tipp, denn Großstädte mit Kindern können wirklich sehr ermüdend sein, wenn man nicht hin und wieder etwas herausragendes für die Kleinen findet. Wir wollen bald wieder nach Paris und da werden wir Deinen Vorschlag definitiv ausprobieren.
Herzliche Grüße,
Jens
Hallo Jens. Schreibt dann gern, wie es gewesen ist. Oder welche anderen tollen Highlights ihr gefunden habt. :)
LöschenLiebe Grüße, Lisa
Wir möchten auch gerne mal als Familie nach Paris reisen. Von uns aus ist man auch recht schnell mit dem Zug dort. Daher kommt dein Beitrag genau richtig. Schaue mir auch gleich noch deine anderen Tipps zu Paris an. Vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht und die Tipps. Das Museum merke ich mir mal, das sieht richtig toll aus. Mitmach-Museum ist für Kinder sowieso immer gut und die optischen Täuschen sind mal was anderes. Preislich finde ich es zwar auch ganz schön happig, aber so oft kommt man schließlich nicht nach Paris.
AntwortenLöschenViele Grüße
Diana / I need sunshine
Liebe Diana, dann wünsche ich euch ganz viel Spaß in Paris. Meld dich dann gern, wie du das Museum fandest, oder was euren Kindern ganz besonders gut gefallen hat :)
LöschenLiebe Grüße, Lisa
Ich war zwar noch nie im Paradox Museum in Paris, aber in Berlin gibt es auch so ein Museum, das ich vor ein paar Jahren mit meiner Tochter besucht hatte! Was für ein Erlebnis! Das Foto auf dem zu großen Stuhl haben wir auch! Besonders gelungen finde ich aber die Balkonszene! Da muss man schon genau hingucken! Herrlich!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jana
Hallo Jana. Ja, bei der Recherche ist mir aufgefallen, dass es eine Museums-Kette zu sein scheint, die an mehreren Standorten zu finden ist. Wobei die Preise in Berlin bestimmt nicht ganz so hoch liegen, wie in Paris...
LöschenLiebe Grüße, Lisa
Ich habe solche Orte als Kind geliebt! War immer richtig aufregend und spannend - vor allem hat es aber eine Menge Spaß gemacht. Jetzt hab ich doch Lust bekommen, diese auch als Erwachsener mal wieder zu besuchen... ob mir das Ganze auch heute noch so viel Spaß wie früher macht?
AntwortenLöschenHallo Vici. Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, da musst du eher mit deinem inneren Kind sprechen ;) Aber wenn du allein unterwegs bist, würde ich dir das Museum nicht empfehlen. Ich glaube es macht erst in einer kleinen Gruppe richtig Spaß, wenn man sich an den Fotostationen austoben kann.
LöschenLiebe Grüße, Lisa